Jamyang Ling

Geschichte des Schulprojekts

Die Gebiete Ladakh und Zanskar

Ladakh und Zanskar sind Teil des indischen Bundesstaates Jammu & Kashmir und bilden den nordwestlichsten Zipfel der Indischen Union. Über viele Jahrhunderte bestanden enge Bindungen sozialer, kultureller und religiöser Art zum Nachbarn Tibet. Große Teile der Bevölkerung haben den buddhistischen Glauben, ihre Schrift ist tibetisch, ihre Sprache ein tibetischer Dialekt.

Der Bundesstaat Jammu & Kashmir ist ein überwiegend moslemischer Staat, dessen Amtssprache Urdu (arabische Schriftzeichen) ist. Im staatlichen Schulwesen wurde über die letzten Jahrzehnte die Sprache der Zanskaris nicht immer berücksichtigt. Zwar gab es meistens staatliche Schulen, und die Dorfbewohner stellten einen Raum in ihrem eigenen Haus zur Verfügung. Doch blieb der Lehrer oft nur wochenweise am Ort und war alleine für die vielen Kinder verantwortlich.

Die Ortschaft Raru

Raru besteht aus ca. 25 Häusern und liegt 23 km südlich des Verwaltungszentrums Padum am Zanskar-Fluß. Im ganzen Zanskar-Tal von Padum bis hin zur Ortschaft Kargyak (letzter Ort vor dem Shingo-La-Paß/ 5.200 m) leben ungefähr 6.000 Menschen, in der Mehrzahl Bauern und Viehzüchter. Der allgemeine Lebensstandard ist äußerst niedrig, es gibt kein fließend Wasser und keine Elektrizität.

Über 6 lange Wintermonate im Jahr sind die Orte in Zanskar von der Außenwelt abgeschnitten, die Temperaturen fallen bis auf minus 40° C. Wegen der isolierten Lage der Ortschaften ist das staatliche Bildungswesen völlig unterentwickelt. Die Analphabetenrate liegt bei über 90% und somit weit über dem indischen Durchschnitt. In Raru lebten bis vor kurzem mehr als 60 Kinder im Alter bis zu 15 Jahren, die keinerlei Schulbildung hatten.

Geschichte des Schulprojekts

Mitglieder von Shambhala tours & meditation haben in den vergangenen Jahren mehrmals im Rahmen von spirituellen Reise- und Trekkinggruppen Zanskar und Ladakh besucht. Auf Grund von gewachsenen Freundschaften mit den Menschen dort, einer intensiven Beschäftigung mit den sozialen und kulturellen Besonderheiten und dem tibetischen Buddhismus haben sich enge Bindungen und Beziehungen entwickelt. So entstand der Wunsch zu helfen und eine kleine Schule zu bauen. Im Sommer 1994 wurde die Grundsteinlegung nach buddhistischer Tradition von dem Abt und Mönchen des Klosters Mune festlich begangen; eine Feuerzeremonie und eine Puja wurden zelebriert und am nächsten Tag das von der Dorfbevölkerung zur Verfügung gestellte Land geweiht und ein großer Flaggenmast errichtet.

Das Konzept der Schule in Reru basiert auf dem „Tibetan Buddhist School”-System, in dem neben den üblichen Unterrichtsfächern auch buddhistische Philosophie und das kulturelle Erbe der Zanskaris einen Platz haben. Die staatliche Anerkennung der Schule ist von der Lungnak Youth Association erreicht worden, die in Zusammenarbeit mit Shambhala e.V. die Trägerschaft übernommen hat.

Auch S.H. der Dalai Lama wird weiterhin über alle neuen Entwicklungen des Projekts unterrichtet. Sein Segen ist für unsere Arbeit Inspiration und Ermutigung.

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